
MIT FORSCHERGEIST
Audrey Vorburger hat drei Kinder, die cool finden, was ihre Mutter macht, und sie manchmal auf Reisen begleiten, wie etwa nach Florida zum Besuch des Kennedy Space Centers.

MIT FORSCHERGEIST
Audrey Vorburger hat drei Kinder, die cool finden, was ihre Mutter macht, und sie manchmal auf Reisen begleiten, wie etwa nach Florida zum Besuch des Kennedy Space Centers.
Sie forschen über mögliches Leben im All. Ist da wer?
Sagen wir so: Die Chance, dass wir im Universum alleine sind, ist kleiner, als die, dass wir uns den Platz mit anderen Lebewesen teilen.
Das klingt ein bisschen unheimlich …
Nein. In unserem Sonnensystem gibt es maximal Mikroben und Bakterien. Man müsste diskutieren, ob und wie man Proben dekontaminiert, bevor man sie zur Erde bringt. Aber ich würde mich nicht von ihnen bedroht fühlen.
Sie arbeiten an der Universität Bern als Planetologin und Physikerin. Haben Sie schon als Kind gerne in die Sterne geschaut?
Ja. Als Kind wollte ich NASA-Fotografin werden. In meiner Vorstellung haben Astronauten die schönen Bilder in Büchern über Planeten gemacht.
Wie sind Sie bei der Weltraumforschung gelandet?
Ich habe Elektrotechnik und Informationstechnologie studiert und den Doktor in Physik gemacht. In meinem ersten Job habe ich Daten für eine indische Mondmission ausgewertet. So bin ich zur Raumfahrt gekommen.
Sie sind an mehreren Missionen beteiligt. Eine heißt „Juice“.
Juice steht für Jupiter Icy Moons Explorer. Diese Mission untersucht, wie die drei Jupitermonde aufgebaut sind, ob ein Leben dort möglich wäre. Ich bin wissenschaftliche Leiterin eines Massenspektrometers. Dieses spezielle Messgerät ist mit an Bord, und wir werten dessen Daten aus.
Die Raumsonde soll den Jupiter in acht Jahren erreichen. Wie muss man sich die ferne Welt da oben vorstellen?
Es ist sehr dunkel und eiskalt bei minus 230 Grad. Die Monde sind von einer zehn Kilometer dicken Eisschicht bedeckt, unter der sich gewaltige Ozeane befinden, in denen vielleicht Leben möglich ist.
Gibt es einen Planeten, der Sie persönlich besonders fasziniert?
Nein, eher Respekt. Angst lähmt. Ich bin voll fokussiert,
habe jeden Handgriff tausendmal geübt. Also bin ich auch
bei Sturmböen von einhundert Stundenkilometern gelaufen
und wurde mit jedem gemeisterten Tag selbstbewusster.
Wie war es, ans Ziel zu kommen?
Ja, Uranus. Anders als alle anderen Planeten ist er gekippt. Das heißt, er dreht keine hübschen Pirouetten, sondern er kullert auf seiner Laufbahn. Er tanzt aus der Reihe, und das mag ich.
Haben Sie jemals darüber nachgedacht, selbst ins All zu fliegen?
Ja, immer mal wieder – ich habe es nur nie aktiv verfolgt. Aber grundsätzlich kann ich es mir gut vorstellen.
Glauben Sie, dass Menschen mal woanders als auf der Erde leben?
Eher nicht. Ein Leben wäre sowieso nur auf dem Mars oder dem Mond möglich, unter Kuppeln. Aber wieso sollten wir das tun? Ich sehe keinen Vorteil. Und dann gibt es die ethische Komponente: Steht uns das als Menschen überhaupt zu?
Sie forschen über mögliches Leben im All. Ist da wer?
Sagen wir so: Die Chance, dass wir im Universum alleine sind, ist kleiner, als die, dass wir uns den Platz mit anderen Lebewesen teilen.
Das klingt ein bisschen unheimlich …
Nein. In unserem Sonnensystem gibt es maximal Mikroben und Bakterien. Man müsste diskutieren, ob und wie man Proben dekontaminiert, bevor man sie zur Erde bringt. Aber ich würde mich nicht von ihnen bedroht fühlen.
Sie arbeiten an der Universität Bern als Planetologin und Physikerin. Haben Sie schon als Kind gerne in die Sterne geschaut?
Ja. Als Kind wollte ich NASA-Fotografin werden. In meiner Vorstellung haben Astronauten die schönen Bilder in Büchern über Planeten gemacht.
Wie sind Sie bei der Weltraumforschung gelandet?
Ich habe Elektrotechnik und Informationstechnologie studiert und den Doktor in Physik gemacht. In meinem ersten Job habe ich Daten für eine indische Mondmission ausgewertet. So bin ich zur Raumfahrt gekommen.
Sie sind an mehreren Missionen beteiligt. Eine heißt „Juice“.
Juice steht für Jupiter Icy Moons Explorer. Diese Mission untersucht, wie die drei Jupitermonde aufgebaut sind, ob ein Leben dort möglich wäre. Ich bin wissenschaftliche Leiterin eines Massenspektrometers. Dieses spezielle Messgerät ist mit an Bord, und wir werten dessen Daten aus.
Die Raumsonde soll den Jupiter in acht Jahren erreichen. Wie muss man sich die ferne Welt da oben vorstellen?
Es ist sehr dunkel und eiskalt bei minus 230 Grad. Die Monde sind von einer zehn Kilometer dicken Eisschicht bedeckt, unter der sich gewaltige Ozeane befinden, in denen vielleicht Leben möglich ist.
Gibt es einen Planeten, der Sie persönlich besonders fasziniert?
Nein, eher Respekt. Angst lähmt. Ich bin voll fokussiert,
habe jeden Handgriff tausendmal geübt. Also bin ich auch
bei Sturmböen von einhundert Stundenkilometern gelaufen
und wurde mit jedem gemeisterten Tag selbstbewusster.
Wie war es, ans Ziel zu kommen?
Ja, Uranus. Anders als alle anderen Planeten ist er gekippt. Das heißt, er dreht keine hübschen Pirouetten, sondern er kullert auf seiner Laufbahn. Er tanzt aus der Reihe, und das mag ich.
Haben Sie jemals darüber nachgedacht, selbst ins All zu fliegen?
Ja, immer mal wieder – ich habe es nur nie aktiv verfolgt. Aber grundsätzlich kann ich es mir gut vorstellen.
Glauben Sie, dass Menschen mal woanders als auf der Erde leben?
Eher nicht. Ein Leben wäre sowieso nur auf dem Mars oder dem Mond möglich, unter Kuppeln. Aber wieso sollten wir das tun? Ich sehe keinen Vorteil. Und dann gibt es die ethische Komponente: Steht uns das als Menschen überhaupt zu?
Fotografie: Joël Hunn, Produktion: Vanessa Zeeh, Hair & Make-up: Léa Stalder, Fotoassistenz: Tina Thommen